Gut gerüstet
Geboren wurde ich am 18. Januar 1959 in der Dreiflüssestadt Passau, doch relativ schnell folgten Ortswechsel nach Landshut und München, wo ich 1978 freiwillig ein damals schon aus der Mode gekommenes humanistisches Abitur ablegte. Nach einem ebenso Freiwilligen Sozialen Jahr in einer Werkstatt für Behinderte entschloss ich mich aus Liebe zur Natur und mit der Absicht, die Arbeit an der Erde mit einer sozialen Tätigkeit zu kombinieren, zu einem Landwirtschaftsstudium an der Fachhochschule Weihenstephan in Landshut. Während des Studiums machte ich Praktika auf sozialtherapeutischen, landwirtschaftlichen Betrieben, und zur Abwechslung wühlte ich mich zeitweise als archäologische Hilfskraft beim Landesamt für Denkmalpflege leidenschaftlich bis in die Schichten des frühen Mittelalters und der Bronzezeit vor. Einmal zerrte mich der Grabungsleiter unter Einsatz aller verbalen und physischen Kräfte aus einem drei Meter tiefen Raubgrab, weil ich, bewaffnet mit einer alten Zahnbürste und süchtig nach immer neuen Funden, nicht mehr aufhören konnte zu buddeln. – 1984, während wir auf Anti-Atomkraft-Demos darüber diskutierten, ob und wo sich Orwells Fiktion inzwischen realisiert hätte, ging meine niederbayerische Ära zu Ende: Ich wurde trotz humanistischen Abiturs und einiger pessimistischer Prognosen naturwissenschaftlich diplomiert.
Schafe, Kühe und anderes Vieh
Der Wunsch mit Erde, Tier und Pflanze würdevoll und harmonisch zu kooperieren und die Sehnsucht, nach den intellektuell betonten Studienjahren einige Zeit in der Stille zu verbringen, motivierten mich, eine Tätigkeit als Schäferin aufzunehmen. Obwohl meine romantischen Vorstellungen mit der harten Realität dieser Arbeit wenig Übereinstimmung zeigten, hütete und betreute ich, fasziniert vom Naturerleben und von der Intensität innerer Erfahrungen, drei Jahre lang Schafe: erst in der Lüneburger Heide, später im Raum Düren (NRW), wo ich in Zusammenarbeit mit der Uni Gießen die Rückzüchtung des Pommerschen Landschafs übernahm. Die Herde war Teil eines biologisch-dynamischen Betriebes. Während dieser Jahre, die ich meist in einem alten Schäferkarren ohne Strom und Wasser verbrachte, öffnete sich in mir der Zugang in eine andere Dimension der Wahrnehmung: Ich begann, innere Zusammenhänge zwischen Natur, Tier, Mensch und Kosmos intuitiv zu sehen und zu erfahren. In der Stille der Natur ergaben sich aber auch unerwartete intensive Begegnungen und Gespräche mit Menschen, deren Wirken und persönliche Haltung meine innere Entwicklung anregten: Anita Bergin-Ruland, Günther Graf Finck von Finckenstein, Britta Rodenkirchen, Mary Bauermeister, Marco Pogačnik. Kosmische Alchemie, Astrologie und Geomantie waren Begriffe, die ich mehr und mehr mit Leben und Erleben zu füllen begann. 1987 beendete ich meine Tätigkeit als Schäferin, suchte die menschliche Gemeinschaft und ergriff die Gelegenheit, auf demselben landwirtschaftlichen Betrieb die Milchviehherde zu übernehmen. Artgerechte Tierhaltung, Naturheilkunde im Stall, Anleitung von Lehrlingen und Praktikanten, die intensive Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Organischer Landbau der Universität Bonn, die Einrichtung von verschiedenen Lesekreisen und eines Chores für Hofgemeinschaft und -kunden waren Schwerpunkte meines Engagements. Der enorme Arbeitseinsatz wurde durch die Tatsache belohnt, dass ich immer die Möglichkeit hatte, Ideen in die Tat umzusetzen, sodass dadurch Akzente gesetzt werden konnten, die sich neben der Verbesserung des Allgemeinwohls auch wirtschaftlich lohnten.
Welt-Kultur-Stätten
Nach sieben Jahren aufregender Tätigkeit in der Landwirtschaft öffnete sich bedingt durch äußere und innere Umstände ein neuer Weg: Ich begann ein Volontariat bei der Künstlerin, Geomantielehrerin und Gartengestalterin Mary Bauermeister in Rösrath bei Köln. Schafe, Hunde, Kühe ade! Begegnungen mit Menschen aus aller Welt, philosophische, spirituelle, künstlerisch-intuitive Erfahrungen, Seminare und praktische, sensitive Kooperation mit Garten und Natur durfte ich hier ein Jahr lang erleben, feiern und genießen. In diesem wunderbaren, inspirierenden Umfeld baute sich jedoch auch Fernweh in mir auf, und mit dem Geld, das ich nebenbei als pflegerische Hilfskraft in einem Altenheim verdient hatte, trat ich im Februar 1993 eine Reise in den Himalaja an. Sie führte mich durch Nepal, Sikkim, Nordindien und Ladakh. Hintergrund der Reise waren religionswissenschaftliche und kulturelle Interessen. Und so kam es unter anderem zu längeren Aufenthalten in buddhistischen Klöstern und in einem hinduistischen Ashram. Aber auch über Projekte, wie das von Helena Norberg-Hodge ins Leben gerufene Ladakh-Projekt, informierte ich mich vor Ort. Wochenlang lebte ich mit Einheimischen in Dörfern oder zog mit einer kleinen Handelsgruppe mit Pferden und Eseln durch das Gebirge. Es fiel mir schwer, mich zwischendurch immer wieder in das städtische Leben einzufügen, doch verweilte ich einige Wochen unter anderem in Kathmandu, Gangtok, Varanasi (Benares), Neu Delhi, Kolkata (Kalkutta). Als ich im Herbst nach Deutschland zurückkam, folgte ich spontan dem Angebot einer Bekannten und verbrachte den Winter auf der kanarischen Insel La Palma, um Garten und Tiere auf ihrer Hazienda zu versorgen. Einen größeren Kontrast zwischen Indien und der „verdeutschten“ Insel konnte es kaum geben, dachte ich damals, und kämpfte mich mutig durch einen mittelmäßigen Kulturschock, der jedoch, dank der Schönheit und Lebendigkeit der Natur auf La Palma, rasch überwunden wurde.
Therapie für Ökosysteme, Theatralik und Brain Jogging für mich
Nach dieser rentenversicherungslosen, aber lustvollen Lebensphase ging ich 1994 ein gutbürgerliches Angestelltenverhältnis als Mitarbeiterin des Instituts für Resonanztherapie in Lünen bei Dortmund ein. Das IRT war ein privatwirtschaftliches Unternehmen, das sich vorwiegend mit der Revitalisierung von Ökosystemen mittels biologisch-physikalischer Methoden und intuitiver, ganzheitlicher Methoden beschäftigte. Letztere umfassten beispielsweise Fernbehandlungen, intuitive Diagnosen vor Ort, Ferndiagnose und geomantische Analysen. Meine Haupttätigkeitsbereiche waren die Projektbetreuung im In- und Ausland, die Einrichtung von Feldversuchen, die Dokumentation und Auswertung der Versuchsergebnisse, Entwicklung und Durchführung von Behandlungsmethoden und die Leitung von Workshops. Aus der Zusammenführung von naturwissenschaftlichen und intuitiven Ansätzen leiteten sich neue Erkenntnisse ab, die meinen Zugang zur Natur vertieften und die Kraft meines intuitiven Wahrnehmungsvermögens weiter schulten. – Aus Lust am Spiel und Freude am Selbstausdruck begann ich in dieser Zeit zusätzlich eine Ausbildung zur Theaterpädagogin mit dem Schwerpunkt Improvisationstheater. Doch statt mich als Petticoat-Sue groß in Szene zu setzen, verwirklichte ich nach Abschluss der Ausbildung einen anderen Traum: Ich nahm 1997 nebenberuflich das Studium der Indologie, Vergleichenden Literaturwissenschaft (Komparatistik) und Politik an der WWU Münster auf, das ich 2003 ungeplant, doch für mein Alter einigermaßen bravourös mit dem Magisterexamen abschloss. Eigentlich wollte ich nur etwas Sanskrit lernen, doch dann wiederholte sich die Raubgrab-Episode: Ich konnte nicht mehr aufhören zu wühlen und befasste mich neben Sanskrit auch mit Pali, Prakrit, Hindi, indischer Geschichte und Politik, Philosophie und Religionen. Viele geistige Schäfchen wollten nun gehütet werden, manche wurden nicht immer satt, aber sie kamen durch.
Selbstständig – ja bitte!
Seit 2003 befinde ich mich als Freiberuflerin mitten in einem neuen Abenteuer, was mir mindestens einmal im Monat beim Blick auf die Höhe meines Krankenversicherungsbeitrags schonungslos vor Augen geführt wird. Doch überwiegen bei weitem die guten, kreativen, freudigen Seiten meiner beruflichen Situation. Als Dozentin und Beraterin für Geomantie bin ich neben zahlreichen eigenen Projekten – siehe Veranstaltungskalender! – unter anderem regelmäßig tätig für die Heilpflanzenschule PhytAro in Dortmund. Für die VHS Regensburg gebe ich zudem Deutschkurse für Flüchtlinge und Migranten.
Im Oktober 2012 erhielt ich den
Zwillerpreis 2012 der Gesellschaft für Radiästhesie und Geomantie Region Basel.
Desweiteren bin ich
Mitglied im EAS /Europäischen Dachverband für ganzheitliche Raumkultur e.V.
Mitglied im Europäischen Netzwerk „Holistische Raumlehren“.
Mitglied im FGG Ethik, Berufs–Ethik für Feng Shui- und Geomantie-Berater
Mitglied im Lebensnetz Geomantie und Wandlung
Mitglied im Arbeitskreis für Erdstallforschung e.V.